MÜNCHBERG

BILDER u. BERICHTE zur "guten alten Zeit" 50ziger/60ziger Jahre

Fußball spielen auf dem Hegner´s Bauhof. Erkundungen bis in den Holzbock (bei Straas) über das Rennershölzchen (heute Hintere Höhe) und noch weiter bis zu Frischen´s Einzel. Das waren unsere Nachmittage und Aberteuer. Oder Baden im Teich bei Straas oder Mussen (Ellersteich ?). 

Sogar eine eigene Straßenmannschaft hatten viele, wir die Bayreuther-Str. hatten Trikots in gelb mit braunen Rändern und gespielt wurde auf dem sogenannten Schlegeler Platz. 

 

Samstags wurde auch schon mal mit dem Fahrrad nach Hof auf die „Grüne Au“ zum Spiel der Bayern Hofer gefahren.  Wir hatten noch eine tolle Kindheit mit Abenteuern und natürlich auch manchem Unsinn.  Schwimmen lernten wir fast alle, entweder im Freibad oder schon in den Teichen.  Hallen- oder behetztes Freibad war für uns ein Wunschgedanke in den fünfziger/sechziger Jahren.  Groß und Klein spielten miteinander und es waren immer genügend Kinder für Räuber und Gendarm oder Völkerball usw. auf der Straße. 

Oder den Ami´s mit dem Fahrrad hinterher fahren, wenn ganze Kolonnen von Panzern und sonstigen Militärfahrzeugen unterwegs waren, die ja oft bei uns in der Gegend Manöver abhielten.  Fahrrad mit 5 Gang Kettenschaltung bestellt bei H.W. Müller in Solingen und in Raten abbezahlt – das gab es auch damals schon ohne Internet. 

Auch wir mussten lernen, aber wir hatten unsere Freizeit und aus den meisten wurden tüchtige Menschen. 

Gut erinnern kann ich mich noch an die Zeiten der Stempler (Arbeitslose) die immer vor dem Arbeitsamt anstanden und ihren Stempel holten und das Arbeitslosengeld.  Vorne beim Arbeitsamt rein und hinten wieder raus (alle 14 Tage gesehen auf dem Weg zur Parkschule – das Arbeitsamt war damals gegenüber der Bäckerei Pöhlmann).  

Und dann die Kämpfe der „Banden“ – Altbaubanditen gegen Neubaubanditen. Da flog schon mal Matsch durch die Gegend, aber Mord und Totschlag oder rohe Gewalt wie es heute vorkommt, so was gab es nicht, wir wussten noch wenn Schluss ist. 

Da konnte man sich noch Roller mieten beim Sterner oder welche Freude über die ersten Cowboyhosen (Jeans) von Suttner, oder auch das erste eigene Fahrrad (Rixe 24er) von Heinzel, das dann in Raten abbezahlt wurde. Und so könnte man ein Buch schreiben, aber das haben ja bereits andere getan. Leider sind halt Bilder und Berichte von damals sehr spärlich vorhanden und die Zeitzeugen werden immer weniger.

Eine Zündapp K50 – der ganze Stolz eines jungen Mannes damals Frühjahr 1966.

Im Hof eines Anwesens in der Bayreuther Str.

Die Hegner’s Villa im Herbst 1967 – davor der ehemalige Hegner´s Bauhof – bevor der Zaun kam ein beliebter Spiel- und Bolzplatz. Hier wurde manches Fussballspiel um „die „Weltmeisterschaft “ unter den Gunga ausgetragen. ( Kreuzberg )

Eines muss ich noch sagen, bei den Buben war das „Zipfeln“, so nannten wir es jedenfalls, sehr beliebt. Einsatz war meistens ein Pfennig. Gespielt wurde auf einer glatten Fläche gegen eine Hauswand. Wer seinen Pfennig am nähesten an der Wand platzierte, erhielt den Spieleinsatz aller. Später waren es dann auch schon mal 5 oder 10 Pfennig.  

Schuhe wurden noch beim Schuster gekauft und auch repariert (Müller´s Schuster). Und im Winter wurde gerodelt, entweder am Hegner´s Berg oder teilweise auch auf der Strasse. Und noch was – damals waren bei den Müttern Schürzen und Kopftücher selbstverständlich und überall gab es Metzger- und Bäckerläden. Jeder Junge der es sich leisten konnte hatte eine kurze Lederhose, im Sommer waren sowieso nur kurze Hosen angesagt und Mädchen trugen Röcke oder Kleidchen.   

Ja so war es damals, gute alte Zeit ??? mit Wiederaufbau unseres Deutschlands.

Blick auf die Gartenstrasse im Frühjahr 1962.  Es entstanden dort die ersten Mehrfamilienhäuser der Baugenossenschaft. 

In Gottersdorf in den 60ziger Jahren. Da gab’s noch Kinder..... und das fast ohne Kindergeld

In Gottersdorf am Gefallenendenkmal – um 1953 

Blick auf Münchberg von der „heute hinteren Höhe“ aus. Links der Kirchturm und rechts oben die Kreuzbergschule. Rechts Bild „im Rennershölzchen“. Heute unterhalb das Neubaugebiet „Hintere Höhe“. Bilder aus den 60ziger Jahren.

 

Musikant auf einer Hochzeitsgesellschaft 1970 in Gottersdorf im Saal bei der "Emma".

Bei uns hatten die Lehrer noch  den Bambusstock im Gebrauch – mindestens bis zur vierten Klasse (1959), Hände vorzeigen, ob gewaschen, war an der Tagesordnung.

Und so mancher Lehrer übte auch schon mal mit Backpfeifen seine Autorität aus. Heute undenklich – aber unsere Generation hielt das noch aus. Rauschgift und Drogen  ? kann mich nicht erinnern das dies jemals ein Thema war.   

Dafür war der Stress in der Schule bestimmt nicht mit heute zu vergleichen und wir wurden nicht  schon in der Schule seelisch  belastet, dass man nur mit  Abitur noch eine Berufschance hat. Da fand auch noch (fast) jeder Hauptschüler  eine anständige Lehrstelle und konnte sich beweisen und hocharbeiten, was ja auch heute noch manchmal vorkommt.Ich glaube, zu dieser Zeit lernten wir noch für das Leben und hatten eventl. mehr Allgemeinwissen als mancher Schüler heute *. Aber egal, jeder sieht das anders und die Zeiten haben sich halt geändert – zum Besseren ???  * Vor allem kannten wir unsere Heimat und die nähere Umgebung  bestens. 

Die kleinen Geschichten sollen niemand verunglimpfen, aber so war es damals noch, und auch Zuhause hat es ja noch hin und da mal  „Schellen“ gegeben.